Ferien vor Ort – viel mehr als nur Spiel und Spaß
WIEDENEST. Rund dreißig Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 13 Jahren trafen am ersten Montag in den Sommerferien im Martin-Luther-Haus in Wiedenest ein – voller freudiger Erwartung auf die vor ihnen liegenden Tage. Ein paar von ihnen hatten sich für eine Woche angemeldet, andere wollten an beiden geplanten Ferienspaßwochen teilnehmen, wieder andere würden erst in der zweiten Woche hinzukommen. Ein Team von fünf ehrenamtlichen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen hatte gemeinsam mit Gemeindereferent Roland Armbröster ein abwechslungsreiches Programm für die ersten beiden Ferienwochen auf die Beine gestellt, um möglichst vielen Daheimgebliebenen einen guten Start in die Sommerferien zu bieten. Von weiteren Freiwilligen an einzelnen Tagen zusätzlich unterstützt, wurde jeden Nachmittag auf dem gesamten Kirchengelände gespielt und gelacht und getobt.
Da gab es Teamspiele, die Zusammenhalt und Ideenreichtum der Spielgruppen forderten. Es wurden Kathedralen(puzzle) errichtet, für die die Kinder Rohstoffe und Gold erspielen mussten, mit deren Hilfe sie die notwendigen Handwerkskräfte für den Bau der Kathedrale einstellen und die passenden Materialien zusammenstellen konnten. Beim „Spiel des Lebens“ haben sich die Kinder mit kleineren Aufgaben von der Geburt über Kindergarten- und Schulzeit bis hin zur Ausbildung, Hausbau und Familiengründung ihren Weg gebahnt. Rund um die bereits gebaute Kathedrale wurde an einem anderen Tag ein Dorf errichtet und der Wassermangel in einem Savannenkral wurde mit kleinsten erkauften und gegen Räuber verteidigten Wassermengen beseitigt. Das „Chaos-Spiel“ erforderte das Suchen und Finden von 120 Einzelspielen und Aufgaben im gesamten Martin-Luther-Haus und „Schlag das Team“ brachte die Kinder dazu, sich selbst in kleineren Spielen zu testen, um dann einen oder eine von ihnen gegen ein Teammitglied antreten zu lassen. Aber auch altbewährte Kreisspiele nach Katz-und-Maus-Prinzip oder Staffeln mit Eierlauf, Sackhüpfen und Becherstapeln konnten die Kinder begeistern.
Wir alle, sowohl Teamer als auch Kinder, hatten wirklich viel Spaß und tolle Erlebnisse in diesen Tagen. Für uns Mitarbeitende war es die Chance, den Kindern ein fröhliches, abwechslungsreiches Ferienprogramm bieten zu können, welches sie nach der langen Zeit voller Einschränkungen und Auflagen abholt und aufleben lässt. Dann jedoch zu erleben, wie sehr die Kinder diese Treffen mit Freunden, das ungezwungen Beisammensein über Stunden mit Spiel und Spaß genossen haben, hat unsere Erwartungen an diese zwei Wochen bei weitem übertroffen. Viele der Kinder kamen aus Gewohnheit mit Mund-Nasen-Maske zu unserem ersten Treffen und waren freudig überrascht, dass sie diese, nach erfolgten negativen Lolli-Tests, nicht während des Nachmittags tragen mussten. Andere wollten ihre Maske lieber weiter tragen und legten sie dann während des ersten Spiels doch ab, weil sie sich plötzlich sicher und wohl fühlten, angekommen und für diese Zeit frei von Sorgen und Beschränkungen.
Zum Abschluss eines jedes Nachmittages gab es einen kleinen Denkanstoß für die Kinder, eine kurze Geschichte von Jesus und seinen Freunden, seinen Jüngern. Schön, dass wir den Kindern diese Tankstelle bieten konnten, dass wir ihnen solche Erlebnisse mit auf den Weg geben durften, dass wir ihnen zeigen konnten, wie wichtig Freundschaft und Zusammenhalt sind, Miteinander und Füreinander unser und ihr Leben bereichern.
Inke Armbröster