Reif für die Insel

Von Roland Armbröster am Montag, 27.06.2022 um 23:02 Uhr, in der Kategorie W'rooge AKTUELL.

Das waren wir nach so langer Zeit sicher alle – zumindest diejenigen, die bereits vor ein paar Jahren das Vergnügen hatten, mit uns diesen Sandhaufen in der Nordsee beleben zu dürfen. Kaum zu glauben, dass wir 2019 zum letzten Mal hier waren. Egal ob langjährig freizeiterprobte Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen oder hochmotivierte Neulinge auf diesem Gebiet. Egal ob Kinder, die sich schon mit 8 Jahren das erste Mal die kuscheligen Fünfbettzimmer mit Freunden geteilt haben und es nun mit fast 17 Jahren erneut tun, oder Jugendliche, die nach vielen Jahren der Überlegung nun zum ersten Mal dabei sind. Wir alle konnten ihn kaum erwarten, diesen ersten richtigen Freizeittag.
Nach einer recht entspannten Busfahrt hatten wir den Hafen in Harlesiel am Sonntag weit vor der errechneten Zeit erreicht und konnten in aller Ruhe die Koffer und Materialkisten aus den Bussen in die bereitgestellten Container zur Verladung auf die „Wangerooge“ umpacken. Dank des wunderbaren Wetters und der vielen Mitreisenden, war die Wartezeit bis zur Abfahrt kurzweilig überbrückt und wir durften schneller als erwartet die untere Etage der Fähre entern. Spiele spielen, Bücher lesen, mitgebrachten Proviant verzehren und die Aussicht vom Oberdeck genießen – da kann schon richtiges Freizeitgefühl aufkommen und die Erwartungen auf die kommenden zwei Wochen beflügeln.
Es gibt tatsächlich Kinder, die noch nie mit solch einem Schiff gefahren sind und die gespannt die Veränderungen am Horizont, den immer wieder wechselnden Blick auf die Insel und das sich rasch verändernde Wetter bestaunen. Die Fahrt mit der Inselbahn durch die satt grünen und von vielen verschiedenen Vogelarten bevölkerten Salzwiesen neben den Schienen tut in solch einem Moment ihr eigenes dazu.
Der Fußweg vom Bahnhof zum nahegelegenen Bielefelder Haus wurde mit fröhlichem Geplapper und Lachen begleitet und am Haus selbst wurden wir von Bernd und seiner Mannschaft bereits erwartet und begrüßt. Schnell noch die entsprechenden Zuteilungen der Kinder auf die Zimmer an die entsprechenden Türen geklebt und die direkt zum Haus gelieferten Koffer und Materialkisten eben dorthin verteilen, wo sie benötigt werden, die persönlichen Sachen aus dem Koffer in die Schränke sortiert, die Betten bezogen und sommerliche Kleidung angezogen – da war es auch schon Zeit fürs Mittagessen. Erste neue Kontakte zwischen Teilnehmenden wurden geknüpft und wir konnten uns knusprige Pommes mit saftigem Hähnchenbrustfilet und einem umfangreichen Salatbuffet gönnen.
Der Nachmittag wurden dann in mehreren Kleingruppen damit verbracht, spielerisch das nahegelegene Dorf zu erkunden. Mit Hilfe der App „what 3 words“ und zahlreichen versteckten blauen Röhrchen mit entsprechenden Anweisungen und Aufgabenstellungen, wurden Kinder und Teamer durch das Inseldorf geführt und konnten sich so im Dorf orientieren.
Schon beim anschließenden Abendessen wurde schnell deutlich, dass die nächtliche Abfahrt und der lange und aufregende erste Freizeittag die ersten Müdigkeitsopfer forderte und so war schnell der Beschluss im Team gefasst, dass wir zu dem für den nächsten Morgen geplanten Ausschlafen und späten Frühstück noch zusätzlich eine vorgezogene Nachtruhe durchsetzen wollten. Eine solche Freizeit wie die Inselfreizeit ist zwar lustig und voller Spaß und Spiel, aber sie fordert auch Kraft und Durchhaltevermögen von allen. Warum sollte man also direkt zu Beginn fahrlässig mit den eigenen Reserven umgehen. Das geplante Abendprogramm wurde verschoben und die verbleibende Zeit bis zur frühen Nachtruhe der freien Gestaltung überlassen.
Spät am Abend konnten dann auch wir Teamer nach einer kurzen Reflektion des vergangenen Tages und einem Ausblick auf die vor uns liegende Zeit noch einen Blick auf das nahegelegene Meer werfen oder auch direkt in die schnell noch frisch bezogenen Betten fallen, um Kraft zu tanken für die kommenden Tage.
Ihr lieben Daheimgebliebenen seid eingeladen, uns hier in diesem Tagebuch auf unserer Reise zu begleiten. Wir geben uns Mühe, die Berichte weites gehend tagesaktuell zu erstellen, aber das wird uns nicht immer gelingen. Lasst euch dennoch von den Bildern und Berichten mitnehmen in unseren Inselalltag, teilt mit uns die Freude und Begeisterung eurer Kinder und erlebt so aus der Ferne, was uns diese Freizeit bedeutet.

Text von Inke Armbröster

Fotos Tag 1


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